Albert Burkart (1898-1982) schuf sie 1948 für Riedlingen
von Moni Marcel
Sie hängen in einer winzigen Kapelle und im Haus St. Antonius Rottweil, dem ehemaligen Franziskanerkloster: acht herrliche Glasfenster des aus Riedlingen stammenden Künstlers Albert Burkart (1898-1982). Und sie waren ziemlich in Vergessenheit geraten.
Keiner wusste mehr, woher die Darstellungen stammten und wer sie gemacht hatte. Also hat sich Historiker Werner Kessl (Rottweil) auf die Suche gemacht, und ist fündig geworden: Die Bilder, die den Heiligen Franziskus und dessen Umfeld darstellen, stammen aus dem früheren Riedlinger Franziskanerkonvent. Dorthin nämlich waren die Rottweiler Franziskaner mit ihren Schülern während des Zweiten Weltkriegs gezogen, weil ihr Rottweiler Kloster von den Nazis zum Wehrbezirkskommando gemacht wurde. 1948 dann gaben die Franziskaner die Glastafeln in Auftrag, 1951 konnten sie wieder in ihr Rottweiler Haus zurück. Und sie nahmen auch die Bilder von Albert Burkart mit, die nach und nach in Vergessenheit gerieten. Beim Antoniusfest der stiftung st. franziskus heiligenbronn wurden nun auch die Burkart-Glasfenster wieder präsentiert, in Anwesenheit von Riedlingens Ehrenbürger und ehrenamtlichem Museumsleiter Winfried Aßfalg, der sich sehr intensiv mit Albert Burkarts Werk beschäftigt hat – Burkart selbst war ebenfalls Ehrenbürger von Riedlingen. An Aßfalg schickte Historiker Kessl Fotos der Glasfenster und dem Riedlinger Kollegen war gleich klar: Die können nur von Burkart sein. Burkart, einer der führenden Künstler der christlichen Kunst im 20. Jahrhundert, hat viele Kirchen mit Glasfenstern ausgestattet und hat den einst in allen katholischen Diözesen der Welt verbreiteten Katechismus mit abstrakten Malereien illustriert.
Inzwischen sind weitere verschollene Glasfenster „heimgekehrt“. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel der Schwäbischen Zeitung:
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