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Altertumsverein Riedlingen erweitert Sammlung

Im November 2019 haben die Mitglieder des Altertumsvereins Riedlingen 1851 als Jahresgabe das Buch „Einblicke“ bekommen, das die wichtigsten der rund 4000 archivierten Gegenstände und Artefakte des rührigen Vereins zeigt. In den vergangenen Wochen ist die „Schatzsammlung“ des Vereins um einige Bilder erweitert worden, die nach genauer Begutachtung angekauft worden sind.

Maria Caspar Filser

Dr. Christa Enderle zeigt die Neuerwerbungen der Malerin Maria Caspar-Filser. (Foto: Kniele)

Zwei Bilder stammen von der Malerin Maria Caspar-Filser, die 1878 in Riedlingen geboren und ihre Jugendzeit in Riedlingen, Bad Buchau, Heidenheim, Ulm und Balingen verbrachte. Bereits im Alter von 18 Jahren durfte sie die königlich-württembergische Kunstschule besuchen und bekam dort eine erste Auszeichnung. Nach der Heirat mit dem Maler Karl Caspar ließ sie sich in München nieder und erhielt dort als erste deutsche Malerin 1925 den Titel einer Professorin. Während der Nazizeit wurde ihre Kunst als entartet angesehen und ihre Bilder wurden aus den Museen verbannt. 1952 erhielt die gebürtige Riedlingerin, die 1968 in Brannenburg am Inn verstarb, den „Oberschwäbischen Kunstpreis“. Das Bild mit dem Titel „Waldblumenstrauß“ stammt aus Privatbesitz, ebenso wie ein frühes Gemälde der Künstlerin vom dem Balinger Wasserturm. Die Leinwand ist auf der Rückseite ebenfalls bemalt und Restaurator Willi Mayer, der beratend beim Ankauf mitgewirkt hat, möchte das Bild aus dem Rahmen nehmen und einen neuen Rahmen so gestalten, dass auch die Rückseite, die seiner Meinung nach ebenfalls sehr sehenswert ist, gesehen werden kann.

Erst gemalt, dann behandelt

Landschaftsmalerei von Alfred Mendler

Der ebenfalls in Riedlingen geborene Alfred Mendler lebte von 1879 bis 1955, studierte Medizin, ließ sich als Facharzt für Orthopädie in Ulm nieder. Ihm wird nachgesagt, dass er seine Patienten manchmal erst malte, bevor er sie behandelt hat. Bekannt geworden ist er neben seiner Porträtmalerei und Stilleben auch für seine Landschaftsbilder. Zu diesem Genre zählt auch die Neuerwerbung des Altertumsvereins.

Dr. Christa Enderle, Vorsitzende des Altertumsvereins, die gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern und dem Beirat diese Käufe getätigt hat, ist froh, dass auch dank der Spendenfreude der Riedlinger solche schönen „Weihnachtsgeschenke“ für den Verein gemacht werden können und dankbar ist sie auch, dass sie ein reges ehrenamtliches Team um sich hat, das sich wenigstens einmal im Monat trifft, um die Sammlungen zu dokumentieren und sich beim sogenannten „Jour fixe“ auszutauschen.

Quelle: Schwäbische Zeitung vom 06.12.2019

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