Neuerwerb

Franz Liszt am Klavier von Conrad Graf

Als Franz Liszt am 12. April 1838 „in Anwesenheit von Clara Wieck, Carl Czerny und anderen Künstlern in Grafs Atelier“ einige seiner Kompositionen spielte, berichtete die „Neue Zeitschrift für Musik“: „In der That – er erschüttert unsere innerste Natur.“

Und Clara Wieck schrieb an ihren Verlobten Robert Schumann: „Als ich Liszt das erste Mal in Wien hörte, da konnte ich’s nicht mehr aushalten, da habe ich (bei Graf war es) laut geschluchzt, so hatte es mich erschüttert.“ Spätestens da reifte in Conrad Graf, dem in Riedlingen 1782 geborenen genialen Klavierbauer in Wien wohl die Idee, solche Momente bildnerisch darstellen zu lassen. Er beauftragte damit den Wiener Maler Joseph Danhauser (1805-1845):

Das hervorragend erhaltene Blatt (35×42 cm) Liszt am Klavier von Conrad Graf zeigt v.l.: Josef Kriehuber, Hector Berlioz, Karl Czerny, Franz Liszt und Heinrich Wilhelm Ernst.

Weitere Informationen: http://en.wikipedia.org/wiki/Franz_Liszt.

Auch der Graphiker Josef Kriehuber (1800-1876) nahm sich dieses Themas an und schuf 1846 eine Lithographie gleichen Inhalts. Ein Glücksfall bescherte dem Museum Riedlingen, das als Leihgabe der „Stiftung BC-Kreissparkasse Biberach“ über einen Graf-Hammerflügel opus 819 aus dem Jahre 1823/1824 verfügt, ein Blatt des Lithographen Charles Crehen (1829-1891) zu erwerben, das dieselbe Thematik wie bei Kriehuber zeigt, jedoch 1846 in Paris entstand. Prof. Ed Swenson (USA), der schon in Riedlingen weilte, gab den Tipp und war beim Kauf des Blattes bei einem Antiquitätenhändler in den USA behilflich.

Im Rahmen des 10. Riedlinger Galeriekonzertes wurde nunmehr das Blatt zum 200. Geburtsjahr von Franz Liszt und zur Ehre des berühmten Riedlingers Conrad Graf der Öffentlichkeit vorgestellt.

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