Die Ausstellungseröffnung fand am Freitag, 20. April statt. Mehr über den damaligen Ablauf können Sie hier nachlesen.
„Die Mutter kann mir vielleicht den Farbkasten mitbringen. Ich möchte ein bisschen malen. Er ist ja leicht zu tragen“, schrieb Alfred Mendler am 4. Juli 1903 aus München an seine Eltern nach Riedlingen. Im gleichen Brief teilte er mit, dass er nun „approbierter Arzt“ sei, und zwar seit „Dienstag um Halb 8 Uhr“.
Diese Art Unbekümmertheit, ja Originalität sollte sich durch Mendlers Leben, den gebürtigen Riedlinger, hindurchziehen. Er war ein hervorragender und sehr sozial eingestellter Chirurg in Ulm mit eigener Klinik, dem Johanneum und ein überaus produktiver und begabter Maler. Landschaften und vor allem Porträts zu malen waren neben der Medizin seine Leidenschaft. Man sagt ihm sogar nach, vor der Behandlung habe er seine Patienten erst mal gemalt.
Dank großzügiger Zuführung von Exponaten aus Familienbesitz und getätigtem Ankauf in den letzten Jahren besitzt die Städtische Galerie eine erfreuliche Anzahl an Mendlerbildern, aus denen vor allem die privaten Porträts bestechen. Sie dürften auch Eingeweihten bislang unbekannt geblieben sein. Es sind vor allem einige sehr frühe Arbeiten, die durch seinen expressiven Realismus beeindrucken.
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