3. Oktober bis 2. November 2014
Viele Riedlinger kennen den Namen Anton Denzel in zweifacher Hinsicht: Einmal sind es seine zahlreichen Bilder, die er der Nachwelt hinterlassen hat und zum anderen ist es seine Tätigkeit als Gewerbeschulrat gewesen, in der er in der Berufsschule die Jugend auf das Arbeitsleben vorbereitete. Dass jetzt in dem Gebäude, das damals sein Schulhaus war, eine Ausstellung gezeigt wird, schließt gewissermaßen den Kreis.
Anton Denzel, 1888 in Ehingen geboren, besuchte zwischen 1907 und 1916 zunächst die Kunstgewerbeschule Stuttgart und studierte danach an den Kunstakademien Stuttgart und München Malerei. Zwischendurch legte er für den ,,Brotberuf“ 1912 das Zeichenlehrerexamen ab. Bereits 1914 wurde Denzel eingezogen und diente von 1916 bis 1918 als Kriegsmaler beim 2. Württ. Infanterie-Regiment Nr. 120 an der Westfront. Es war vor allem die Schlacht an der Somme, in der rund eine Million britische, französische und deutsche Soldaten das Leben gefallen sind. 1919 ließ sich Denzel nach dem Gewerbelehrerexamen in Riedlingen nieder und war am Aufbau der Gewerbeschule beteiligt. Er starb 1962 in Riedlingen.
Im Rahmen der Erinnerung und des Gedenkens an den Ausbruch des 1. Weltkriegs von 100 Jahren werden in der Städt. Galerie im Spital zum Hl. Geist Riedlingen Kriegsbilder gezeigt, die Anton Denzel an der Westfront gemalt hat. Es sind düstere Kohlezeichnungen von Schlachtfeldern, Waffen und Ruinen, farbig ausgeführte Situationsbilder von Kriegsszenen, aber auch Idyllen aus dem ,,Feindesland“. Um aber das breite Spektrum des Denzel’schen OEvres über die Kriegsbilder hinaus zu zeigen, wurden Bilder ausgewählt, die der Künstler vor 1930 gemalt hat. Dazu gehören natürlich auch die bekannten Schaf- und andere Tierbilder, aber ebenso ungewöhnliche Bilder mit religiöser Thematik, Porträts und Ortsansichten, sowie meisterliche Radierungen. Die Bilder stammen alle aus dem Bestand des Altertumsvereins und des Museums.
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