Richard Hohly wurde 1902 in Löwenstein geboren. Zwischen 1915 und 1922 besuchte er das Lehrerseminar in Kirchheim/Teck und in Heilbronn. Von 1924 bis 1929 studierte Hohly an der Kunstakademie Stuttgart bei Gottfried Graf und als Meisterschüler in Kassel bei Arnold Waldschmidt. 1930 prägte ihn eine Begegnung mit Edvard Munch in Oslo nachhaltig. 1931/1932 gehörte Hohly der Berliner Sezession an, deren prominente Vertreter Max Pechstein, Lovis Corinth, Emil Nolde, Max Slevogt, Max Liebermann waren. Mit dem Stand dieser Ausbildung und Tätigkeiten begann seine Riedlinger Zeit.
„Ich war sehr gerne in Riedlingen“, schrieb er 1981 in einem Brief. Die von Hohly erwähnte Riedlinger Zeit dauerte von November 1931 bis April 1934. Er unterrichtete am Riedlinger Gymnasium das Fach Kunst als erster Zeichenlehrer, der eine Kunstakademie besucht hatte. 1934 wurde er auf Betreiben der NSdAP von Riedlingen weg strafversetzt, gleichzeitig am Ausstellen gehindert und sein Bild „Dame mit Bedienung“ 1936 im Ulmer Museum sogar zerstört. Er stand auf der Liste der „Entarteten“.
Hohly starb 1995 in Bietigheim. Die Freilegung seines Zyklus‘ „Leben in einer katholischen Kleinstadt“ im Festsaal des Riedlinger Schulgebäudes, Grabenstraße 2, hat er nicht mehr erlebt.
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Riedlingen zeigt Bilder Richard Hohlys aus den 1920er und 1930er Jahren. Die meisten Kunstwerke sind hier erstmals zu sehen. Es handelt sich um Leihgaben aus Privatbesitz, sowie seitens der Städt. Galerie Bietigheim-Bissingen und aus dem Bestand des Altertumsvereins 1851 e.V. Riedlingen.
Mehr über die Ausstellungseröffnung, die am 7. Juli um 19:00 Uhr stattfand, können Sie hier nachlesen.
Die Berichterstattung der Schwäbischen Zeitung vom 11. Juli können Sie nachlesen, indem Sie auf das Vorschaubild klicken:
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