Museumsgeschichten

Des Goldschmieds Töchterlein

Goldschmieds Töchterlein

Der in Unlingen 1827 geborene und später in Rom und Baden Baden berühmt gewordene und geadelte Bildhauer Joseph von Kopf modellierte 1866 eine Mädchenstatue, „Goldschmieds Töchterlein“ genannt. Nachdenklich steht das Mädchen, den Kopf gesenkt, und spielt mit dem Ring an der rechten Hand. Sie trägt eine enganliegende Haube und ein tailliertes Kleid, das über dem rechten Oberschnekel gerafft ist und so den Blick auf die Schuhe freigibt. Die Idee zu des „Goldschmieds Töchterlein“ lieferte dem Künstler das 13 Verse lange Gedicht von Ludwig Uhland (1787-1862).

Ein Goldschmied in der Bude stand
Bei Perl‘ und Edelstein.
Das beste Kleinod, das ich fand,
Das bist doch du, Helene,
Mein teures Töchterlein!

Ein Ritter betritt die Werkstatt des Goldschmieds und gibt für seine Braut ein goldenes Kränzlein und einen Ring mit Diamanten in Auftrag. Zur Anprobe sollte des Goldschmieds Töchterlein schließlich Modell stehen und zum guten Schluss war sie es sogar, die der Ritter als Braut erwählt hatte.

„Des Goldschmieds Töchterlein ist gleichzeitig mein Portrait im Jahr 1866“, schreibt Anna Kopf in einem Brief anlässlich der Schenkung der Figur an den Altertumsverein im Jahr 1903:

Zu sehen waren der seltenen Kunstwerke des Joseph von Kopf in der Wechselausstellung „Schätze aus dem Depot“.

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