Museumsgeschichten

Alamannischer Frauenschmuck aus Neufra

Unter den Nummern 63-66 im Findbuch des Altertumsvereins aus dem Jahre 1858 sind vier Fundstücke aufgeführt, die man in der Kiesgrube in Neufra ,,hinter dem ersten Haus“, im heutigen Eschle, gefunden hatte. Sie stammten aus Reihengräbern, in denen weitere Objekte gehoben werden konnten, vor allem Waffen, also ein- und zweischneidige Schwerter.

Funde aus Neufra

Allerdings glaubten die Ausgräber damals, bei der Schmuckkette handele es sich um ,,celtische Perlen von Bernstein“, was in neuerer Zeit nicht bestätigt werden konnte. Die Funde stammen aus der Alamannenzeit Ende 6. Anfang 7. Jahrhundert, sind also rund 1000 Jahre jünger. Die Perlen und Steine dieser Halskette, so schon im Findbuch 1853 festgehalten, stammen aus verschiedenen Epochen der Alamannenzeit. Das bedeutet, dass dem Schmuckstück immer neue Steine hinzugefügt wurden oder die Kette auch weitergegeben und ergänzt worden war. Glassteine, Bernstein und andere Materialien wurden verwendet, um ein sehr ansprechendes Gesamtbild zu erzielen. Reststeine wurden zu einem kleinen Armbändchen zusammengefügt. Bei den Schmucksteinen dieses Frauengrabes lagen auch zwei Ohrringe aus rundbogiger Bronze (Durchmesser ca. 4 cm) und ein Gürtelring (Durchmesser ca. 3 cm). Weiter wurde im Bereich des Skeletts eine lanzettförmige Pfeilspitze aus Eisen (Länge 7 cm) gefunden. Diese Kostbarkeiten sind derzeit im Museum ,,Schöne Stiege“ ausgestellt.

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