Museumsgeschichten

Waffe oder Würdezeichen? – Extrem seltene Keulenform in der Ausstellung

Sie gibt viele Rätsel auf, die Buckelkeule aus Eisen (?) und Bronze sowohl hinsichtlich des Alters wie auch der Herkunft. Sicher ist nur, dass der Gegenstand bei Bauarbeiten in einer Gemeinde bei Riedlingen gefunden wurde und bisher für die Gegend als einmaliger Fund zu bezeichnen ist. Diese Art einer Waffe oder eines Herrschaftssymbols kennt man aus der Türkei, aus Vorderasien, dem Kaukasus, Rumänien und dem östlichen Donauraum.

Keulen aus der Steinzeit und Bronzezeit

Keulen waren im 3. und 2. Jahrtausend vor Christus aus Stein gefertigt, zum Teil kunstvoll verziert, weshalb die Verwendung auch in der herrschaftlichen Funktion eines Zepters gesehen werden kann. In der späteren Bronzezeit (um 1000 v.Chr.) sind die Funde in genannten Gebieten auch aus Bronze, Eisen oder Kupfer hergestellt worden. Keulen können verschiedene Formen haben. Das hier vorhandene Exemplar ist birnenförmig, hat am Kopf- und Fußende einen kräftigen, einfachen Wulstrand. Der Knauf ist mit sechs unregelmäßig angeordneten, kreisförmigen Erhebungen ausgestattet. Die Keule ist hohl, so dass ein Stock hindurchgesteckt werden konnte bei Verwendung als Hieb- oder Angriffswaffe. Die Wissenschaft wird sich mit diesem seltenen Fundstück sicher noch beschäftigen müssen und das Alter bestimmen, vielleicht auch die Herkunft. Doch wer diese Keule in den Riedlinger Raums vor vielleicht 2600 Jahren brachte, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.

Ebenso geheimnisvoll ist die ebenfalls ausgestellt Rundkeule aus Feuerstein. Sie wurde vor Jahrzehnten in den berühmten Ofnethöhlen am Ipf gefunden und kam in die archäologische Sammlung des Altertumsvereins. Diese etwa 5 cm hohe. durchbohrte Keule ist nicht kugelrund, sondern weist eine spitzige Auswölbung auf, die eine Verwendung als Waffe vermuten lässt. Das Fundstück stammt aus der Mittelsteinzeit und ist also in einem Zeitraum zwischen 9000 und 5000 vor Christus entstanden.

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