Vor einigen Jahren brachte ein Riedlinger Bürger der Museumsmannschaft einen grifflosen, ca. 35 cm langen Dolch, auf dessen Klinge eine Gravur zu lesen war. Eindeutig erkennbar sind die ersten drei Ziffern mit 162, die vierte Ziffer der vermuteten Jahreszahl könnte eine 3 oder 5 sein. Das Besondere an dieser historischen Waffe ist der Fundort auf der Gemarkung Dietelhofen, wo sie beim Ackern entdeckt wurde. Zur Zeit der Herstellung des Dolches wütete der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) auch in unserer Gegend, worüber in einem Brief an den Abt von Obermarchtal berichtet wird und in diesem Zusammenhang der heute noch geläufige Begriff „Schwedenhöhlen“ auftaucht.
„Mit deß Herrn gruß vermeldt ich Euch gehorsambst und ehrfürchtig, dass der Schwedt mit vill mann vnd zwayhundert stuck pfert anruckt von Sulgen und Statt Biberach her, also hat ein reitend bott bericht von Uttenweiller vnd wöllen Euch vor schaden bewart han, weilen der Schwedt alle vnd jegliche hab mit raub, brannt oder totschlag nimbt. Also vermeldt ich hierfür, dass die gantz gemaint. Ich, der Clostermayer mit vnser hab unterschlupf und Dach suchen in den tobellöchern, so aller nottdurft genugsamblich herperg biten, Hievon vermdeldt ich Euch Hochehrwürdigem zu Eurem Nutz vnd Frommen laut befelch.“
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